Mittwoch, 25. April 2007

Second Life

Second Life Second Life Second Life! Überall wo man hinschaut gibt es irgendetwas über Second Life zu lesen. Vor vier Jahren gründete der Physiker Philip Rosedale die virtuelle Welt die nun schon über vier Millionen User zählt. Somit lag das Wachstum im vergangenem Jahr bei 600 Prozent. Deutschland bildet hinter Frankreich und Amerika die drittgrößte Userzahl im Netz.
Die Welt in Second Life besteht aus einem Hauptland und mehreren Inselgruppen, die bereit sind erforscht zu werden. Die Mitgliedschaft ist kostenlos, doch will man Land, Kleidung oder sonstiges kaufen muss man zahlen und zwar in Linden Lab welche von der kalifornischen Firma Linden Lab erfunden worden ist. Ein Dollar sind ungefähr 270 Linden Lab. Wenn man nun einen virtuellen Wunschcharakter namens Avatar erstellt hatt, kann es los gehen. Man kann einkaufen, sich mit anderen Usern treffen, chatten uvm. Genau genommen hatt man im Second Life genau die selben Möglichkeiten aber auch Schwierigkeiten wie im realen Leben. Sowohl Automobilkonzerne als auch Sportartikelhersteller haben die neuen Möglichkeiten im zweiten Leben längst erkannt und sich zu Nutze gemacht. Auch die Medien profitieren und ungeahnte Werbemöglichkeiten gehen hervor. Genauso ist es mit der Sexindustrie. Der Kampf gegen Kinderpornografie geht in Second Life in eine neue Runde. Millionäre gibt es auch schon. Eine deutsch-chinesin wurde mit dem Imobiliengeschäft in der virtuellen Welt reich.
Sogar Frankfurt wurde als erste deutsche Stadt in Second Life nachgestellt. Eine Gastwirt aus Sachsenhausen wollte seine drei Lokalitäten publizieren, daraufhin setzte sich der Geschäftsführer einer Frankfurter Medienagentur aus Eschersheim dafür ein, das sich die ganze Stadt nun präsentieren kann.
Soviel zum Hintergrund, doch müssen wir uns fragen welche positiven und welche negativen Folgen das haben könnte. Aus Unternehmenssicht natürlich eine super Sache. Es gibt eine neue Ebene auf der man potenzielle Kunden erreichen kann. Die anonymität vergrößert bei vielen Kunden die nötige Kaufmotivation. Man denke nur an die gesamte Pornoindustrie.
Sämtliche Luxusgüter, wie Kleidung, Schmuck oder Autos lassen sich begutachten ohne einen Schritt vor seine Haustür zu gehen. Es lassen sich neue Kontakte knüpfen, zwischen Menschen, die sich vielleicht sonst nie begegnet wären. An dieser Stelle kommen wir eventuell sehr schnell zu den negativen Aspekten von Second Life. Für mich ist der wirkliche menschliche Charakter vor dem Bildschirm der seinen Avatar durch die virtuelle Welt bewegt, entscheidend ob er seine zweite Identität reflektiert, beheerscht und zu seinem Nutzen einsetzt oder ob er seiner zweiten falschen Identität zum Opfer fällt und sich in ihr verliert und letztendlich seine erste, wirkliche Identität abgibt.

Mittwoch, 18. April 2007

Massaker von Blacksburg

Im Internet ist nach dem Massaker von Blacksburg eine Diskussion um einen gewissen Wayne Chiang entstanden.
Er ist nicht der Schütze, jedoch wurde er in den Stunden nach dem Ereigniss, in der wilden, ungeordneten Informationsflut, anfänglich für den Täter gehalten. Grund war das passende Profil. Wayne Chiang studiert auf der Virginia Tech, ist 23, hat sich kürzlich von seiner Freundinn getrennt, ist gebürtiger Asiate und ist ein Waffennarr. Der Verdacht begründete sich aufgrund seiner Waffenverliebtheit, die er stolz auf seiner homepage präsentiert. Dort posiert er mit allen möglichen Waffen und zeigt sich auf Schiessplätzen. Nach dem Massaker jedoch hat er seine Page als Forum umfunktioniert. Er sammelt dort Einträge, Diskussionen sowie zahlreiche Morddrohungen an ihn. Das Bemerkenswerte ist allerdings für mich, dass er ein Diagramm zeigt, auf dem die Besucher seiner Seite von Sonntag auf Dienstag von 7 auf knapp 400.000 gestiegen ist. An sowelchen Begebenheiten sehe ich immer wieder wie Facettenreich das Internet ist. Ich kann mich in wenigen Klicks ein Stück weit dieser fälschlicherweise verdächtigten Person, Wayne Chiang, nähern und in seine Privatsphäre einblicken. Genauso verhält es sich mit der so erfolgreichen page Facebook.com. Dort gibt es nun unzählige neue Diskussionsforen mit teilweise tausenden Mitgliedern, die sich über das schlimme Ereigniss austauschen. Das tun sie aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Die einen unterhalten sich über die Waffen die der Täter wohlmöglich benutzt hatt und die anderen spekulieren welche Freunde überlebt haben und welche nicht. Hier birgt diese neue digitale Welt natürich viel Gefahren. Missinformationen und Trittbrettfahrer waren in den Stunden nach dem Massaker überall in den Foren zu finden.
Stundenten die sich zu dieser Zeit bei Facebook eingeloggt hatten wussten allerdings mehr über das Geschehen und die Opfer als die Nachrichten. Das ist nichts neues, denn am 11. September gab es auch eine Flut an Leuten die durch das Netz versuchten Informationen über Angehörige, Familie und Freunde heraus zu bekommen.
Das Internet zeigt uns immer wieder welche unterschiedlichen Verwendungszwecke es bereithält.